veranstaltungsreihe: ksk auch für produzent*innen!
ein bekanntes problem
Die Frage, inwiefern Produzent*innen und Produktionsleiter*innen der Freien Darstellenden Künste auch Zugang zur Künstlersozialkasse (KSK) haben, hat eine jahrelange Geschichte, die weit vor die Gründung unseres produktionsbande-Netzwerks reicht.
Mit Beginn unserer Förderung durch das einzigartige Modellprojekt verbindungen fördern, das auf Grundlage eines Bundestagsbeschlusses aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert und vom Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) ausgerichtet wird, hat uns die Geschäftsführung des BFDK dankenswerterweise sehr schnell an Vertreter*innen der AG Zugänge des KSK-Beirats verwiesen, mit denen wir produktive Gespräche aufgenommen haben.
querverweis
Begleitend zur Studie systemcheck, die von Cilgia Gadola (BFDK) leitend erstellt und ausgewertet wurde, sind auch mehrere Dossiers zu Themen aus der Studie entstanden. Darunter ist das Themendossier „Wo ist der Unterschied?“ erschienen. Darin werden Beiträge von Vertreterinnen aus den sechs Berufsgruppen der Freien Darstellenden Künste veröffentlicht, die ihre Herausforderungen in der sozialen Absicherung zeigen: Szenografinnen, Kuratorinnen, Produktionsleiterinnen, Technik-/Sound-/Lichtdesign, Musikerinnen, Vermittlerinnen. Den Beitrag für die Berufsgruppe Produktionsleiter*innen steuern Kaja Jakstat und Epona Hamdan bei.
zum gesamten systemcheck-dossier: „wo ist der unterschied?“
zum beitrag für produktionsleiter*innen von kaja jakstat und epona hamdan
auseinandersetzung auf netzwerkebene
Bereits 2022 haben wir dieses Thema auch in einem ersten öffentlichen Arbeitstreffen digital mit interessierten Kolleg*innen diskutiert. Wenig später hat sich bei unserem zweiten großen Netzwerktreffen in München 2022 bestätigt: produktionsbande soll sich diesem wichtigen Thema auf Netzwerkebene widmen und dafür eine eigene Arbeitsgruppe gründen.
In einem zweiten Arbeitstreffen haben wir am Beispiel der erfolgreichen Argumentation der Stunt-Menschen, die für eine Wiederaufnahme in die KSK plädierten, gemeinsam überprüft, von welchen ihrer Schlussfolgerungen und Argumenten wir uns für den KSK-Zugang für Produzent*innen inspirieren lassen können.
Ausgestattet mit sowohl den Hinweisen um Schwierigkeiten der Argumentation für Produzent*innen, die wir von der AG Zugänge erhalten haben, als auch mit den gesammelten Argumenten durch unsere öffentlichen Arbeitstreffen haben wir in der produktionsbande-AG KSK-Zugang für Producers an einem Argumentationspapier gearbeitet.
argumentationspapier
Unser Argumentationspapier versucht, zu zeigen, dass das Tätigkeitsfeld „künstlerische Produktion“ als eine Art Dach fungiert, unter dem sich zahlreiche Tätigkeiten versammeln, die künstlerische und publizistische sind. Mit diesem Argumentationspapier haben wir erneut Gespräche wiederaufgenommen mit der AG Zugänge im KSK-Beirat und mit Vertreterinnen des BFDK und Rechtsanwält*innen. Wir erhielten sehr positives Feedback zu unserer Argumentation und zugleich auch Hinweise, dass sich aber auch eine Trennlinie in der KSK-Logik abzeichnet zwischen Produktionsleiter*innen und Produzentinnen.
In der Logik der KSK werden Tätigkeitsprofile, die unter der Selbstbezeichnung „Produktionsleitung“ laufen, als rein organisatorisch oder administrativ verstanden und demnach nicht künstlerisch. Anders gestaltet sich das Verständnis bei der Selbstbezeichnung „Produzent*innen“, da hier auch u. a. Autor*innenschaften und eigenständige künstlerische Beiträge zu einem Werk vermutet werden. In den Feedback-Gesprächen mit den Unterstützer*innen unseres Vorhabens hat uns diese aufgekommene Trennung innerhalb unseres Berufsfelds im ersten Moment herb enttäuscht, weil wir eine solche niemals bestärken wollten. Erst in weiteren intensiven Gesprächen innerhalb unserer Arbeitsgruppe hat sich diese Trennung aber vielmehr als eine Handlungsoption für unser Berufsfeld und die Frage nach dem KSK-Zugang gezeigt: Die eigene Befragung, ob ich meine Tätigkeit als Produktionsleiter*in oder als Produzent*in verstehe, ist eine wichtige; diese Frage soll und muss jede*r für sich selber beantworten. Es wäre schließlich auch niemandem geholfen, würde unser Vorhaben des KSK-Zugangs in eine Pflicht zum Eintritt münden.
veranstaltungsreihe
Mit dem geteilten Wissen aus den drei öffentlichen Arbeitstreffen und den Argumenten aus dem entwickelten Papier haben wir eine dreiteilige Veranstaltungsreihe ksk auch für produzent*innen! entwickelt.
Die Veranstaltungsreihe verstehen wir als Orientierungs- und Begleitangebot für freiberuflich arbeitende Produzent*innen in den Darstellenden Künsten, die sich persönlich mit der Frage beschäftigen, ob für sie ein Antrag auf Mitgliedschaft bei der KSK in Frage kommt.
Alle Interessierten möchten wir deshalb herzlich zu den drei Veranstaltungen dieser Reihe einladen. Mit diesem Veranstaltungsangebot begleiten wir den KSK-Antragsprozess von den Teilnehmenden an ausgewählten Meilensteinen:
(1) orientierung
mi, 13.11.2024
11:30 - 13:30
In diesem ersten Orientierungsangebot teilen wir mit euch unsere Arbeit und Erfahrungen zu der Frage, wie die KSK für Produzent*innen und Produktionsleiter*innen zugänglicher werden kann. Wir klären gemeinsam, was die Vorteile und Nachteile einer Mitgliedschaft sein können und wo vielleicht Vorsicht geboten sein könnte. Außerdem stellen wir euch unser zugehöriges Argumentationspapier vor.
(2) aktion
mi, 27.11.2024
19:30 — 21:00
Nach einem gemeinsamen Blick auf den Ablauf des Antragsprozesses bearbeitet ihr in kleinen Gruppen eure Anträge und tretet für den Ausfüll-Prozess in einen gemeinsamen Austausch. Wenn ihr bereits alle erforderlichen Dokumente beisammen habt, kann am Ende des Abends der Antrag abgeschickt werden! Wenn der Antrag noch nicht komplett ist, leisten wir uns gegenseitig Hilfestellung, welche Dokumente noch fehlen.
(3) austausch
mi, 29.01.2025
10:00 — 11:15 uhr
Mit diesem Austauschraum stellen wir euch gemeinsame Zeit mit uns und allen Teilnehmer*innen bereit, mit denen ihr eure Anliegen zur weiteren Bearbeitung und Finalisierung eures KSK-Antrags bzw. eurer einzureichenden Nachweise diskutieren und bearbeiten könnt.